Bewertungssystem für MTB Touren1)

Letzte Aktualisierung: 18.05.07

Hinsichtlich fahrtechnischer Ansprüche, d.h. der technischen Schwierigkeit der Tour, beginnt sich seit dem Jahr 2005 ein sechstufiges, nach oben offenes Punktesystem zu etablieren. Es basiert auf mehreren älteren Systementwürfen und wird in der jetzigen Form von einer ganzen Reihe von Institutionen und Gruppierungen unterstützt.
Allen Skalen gemein ist, dass sie nicht bei 1 sonder bei 0 beginnen und bei 5 enden. Damit impliziert ist der Gedanke, dass beispielsweise bei 0 jeder gesunde Mensch, der einmal Radfahren gelernt hat, diese Tour ohne größere Probleme bewältigen kann. Der Eckwert 5 bedeutet, dass nur bestens ausgebildete und trainierte Radsportler diesen Ansprüchen gerecht werden.

1) Übernommen aus Alpin-Lehrplan Band 7 Mountainbiken

Fahrtechnische Schwierigkeiten

Stufe

Wegbeschaffenheit

Hindernisse

Steigung / Gefälle

Kurven

Fazit

S0

Fester und griffiger Untergrund

Keine Hindernisse

Bis ca. 10% bergauf
bis ca. 20% bergab

Weit

Kein besonderes fahrtechnisches Können notwendig

S1

Loserer Untergrund möglich,
kleine Wurzeln und Steine

Kleine Hindernisse, Wasserrinnen, Erosionsschäden

Bis ca. 15% bergauf,
bis ca. 30% bergab

Eng

Fahrtechnische Grundkenntnisse nötig, Hindernisse können überollt werden

S2

Untergrund meist nicht verfestigt, größere Wurzeln und Steine

Flache Absätze und Treppen

Bis ca. 20% bergauf,
bis ca. 60% bergab

Leichte Spitzkehren

Fortgeschrittene Fahrtechnik nötig

S3

Verblockt, viele große Wurzeln/Felsen, rutschiger Untergrund, loses Geröll

Hohe Absätze

Bis ca. 30% bergauf,
einzelne Stellen bis 70% bergab

Enge Spitzkehren

Sehr gute Bikebeherrschung notwendig

S4

Sehr verblockt, viele große Wurzeln/Felsen, rutschiger Untergrund, loses Geröll

Steilrampen, kaum fahrbare Absätze

Zum Teil > 30% bergauf,
mehrere Stellen >70% bergab

Ösenartige Spitzkehren

Perfekte Bike.Beherschung mit Trial-Techniken nötig, wie das Versetzen des Hinterrades in Spitzkehren

S5

Sehr verblockt mit Gegenanstiegen, rutschiger Untergrund, loses Geröll. Der Weg hat deutlich erkennbar den Charakter eines Bergpfades.

Steilrampen, kaum fahrbare Absätze in Kombination

Zum Teil > 30% bergauf,
häufig >70% bergab

Ösenartige Spitzkehren mit Hindernissen

Exzellente Beherrschung spezieller Trail-Techniken nötig, das Versetzen des Vorder- und Hinterrades ist nur eingeschränkt möglich.


Konditioneller Anspruch

Stufe

Höhenmeter

Steilheit

Dauer der steilen Stellen

Länge der Tour

Fazit

K0

Bis 400

Leichte Anstiege bei festem Untergrund

kurz

Bis 20 Km

Kein besonderes Kondition erforderlich.

K1

Bis ca. 1000

Leichte bis mäßige steile Anstiege bei festem und leicht losem Untergrund <15%

Neben kurzen steilen Stellen auch längere mäßige steile Passagen

Bis 35 Km

Passable Grundkondition notwendig

K2

Bis 1500

Mäßig bis steile Anstiege auch bei lockerem Untergrund <20%

Länger anhaltende steile Passagen sind möglich

Bis 50 Km

Gute Grundkondition notwendig

K3

Bis 2000

Mäßig bis steile Anstiege auch bei lockerem oder schwierigem Untergrund, kurze sehr steile Stellen <25%

Länger anhaltende steile Passagen sind möglich

Bis 60 Km

Sehr gute Grundkondition notwendig

K4

Bis 3000

steile Anstiege auch bei lockerem Untergrund, viele kurze steile und sehr steile Stellen, einzelne extreme steile Abschnitte > 25%

Lang anhaltende steile Passagen sind möglich

Bis 90 Km

Spezielle konditionelle Vorraussetzungen nötig

K5

> 3000

Steile Anstiege auch bei lockerem Untergrund, viele kurze steile und sehr steile Stellen, einzelne extreme steile Abschnitte > 25%

Lang anhaltende steile Anstiege auch bei schwierigem Untergrund, viele kurze steile und sehr steile Stellen, einzelne extrem steile Abschnitte

> 90Km

Nur für bestens trainierte Radsportler Möglich


Gefährlichkeit einzelner Stellen bzw. Streckenabschnitten
(Höhe eines Verletzungsrisikos in Bezug auf den Sturzraum)
Ausgeschlossen sind hier Begegnungen mit anderen Verkehrsteilnehmern !
Ausgeschlossen ist hier der Faktor Geschwindigkeit !

G0

Auf Grund des Geländes und der Wegbeschaffenheit ergibt sich bei Stürzen nur ein geringes Verletzungsrisiko.

G1

Auf Grund des Geländes und der Wegbeschaffenheit (Felsen, Felsbrocken, Baumstümpfe, Bachbette,) sind bei einem Sturz Verletzungen möglich.

G2

Fahrfehler bedeuten Stürze mit Verletzungsfolgen. Ein kontrolliertes Anhalten zu Beginn der Fahrsituation, evtl. auch in der Fahrsituation ist möglich.

G3

Fahrfehler bedeuten Stürze mit hoher Verletzungsgefahr, auch größere Fallhöhen sind möglich. Ein kontrolliertes Anhalten zu Beginn der Fahrsituation ist möglich, in der Fahrsituation allerdings dann sehr schwierig.

G4

Fahrfehler bedeuten Abstürze über Abbrüche oder extrem steile Hänge. Ein kontrolliertes Anhalten zu Beginn der Fahrsituation ist sehr schwierig, in der Fahrsituation ist dies nahezu nicht mehr möglich. Es besteht die Gefahr von schwersten Verletzungen, bis hin zu möglicher Lebensgefahr.

G5

Kleinste Fahrfehler bedeuten Abstürze über senkrechte Abbrüche oder extrem steile Hänge. Ein kontrolliertes Anhalten zu Beginn und in der Fahrsituation ist nahezu nicht möglich.
Absolute Lebensgefahr !